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Sea, Slabs & Trails: Unser Mountainbike-Traum in Kanada

Kanada, das Land meiner Träume: unendliche Weiten, viel Natur, Freundlichkeit und Freiheit – so würde ich Kanada, genauer gesagt British Columbia, in wenigen Worten beschreiben. Ich hatte das Glück, mir diese Traumreise bereits zum zweiten Mal zu ermöglichen.

Beim ersten Mal ging es mit meinen Jungs, unseren Bikes und einem großen Wohnmobil auf eine zweimonatige Auszeit – Biken und Genießen pur.

2024 durfte ich diese Reise mit meiner Freundin wiederholen, und das Programm blieb gleich: Biken & Genießen und neue Trails und Orte besuchen. Was könnte es Schöneres geben?

Anreise & RV Übernahme

Unsere Anreise zum Münchner Flughafen begann bereits mit einem kleinen Nervenkitzel. Mit ausreichend Zeitreserve starteten wir am Hauptbahnhof Innsbruck und erreichten München HBF sogar einigermaßen pünktlich.

Doch dann begann das Chaos: Aufgrund von Bauarbeiten am Bahnhof stimmten die Angaben auf unserem Ticket nicht, und wir hatten keine Ahnung, von welchem Gleis unser Zug zum Flughafen abfahren würde. Das führte dazu, dass wir nicht nur zwei Züge verpassten, sondern der dritte Zug auch noch ausfiel.

Als wir schließlich am Flughafen ankamen, blieb uns gerade noch ein knappes Zeitfenster von 45 Minuten, um die Bikes und das Gepäck aufzugeben und durch die Sicherheitskontrolle zu kommen. Zum Glück erinnerte ich mich noch vom letzten Mal daran, wo sich die Sperrgepäckaufgabe der Lufthansa befindet – das rettete uns den Flug!

Pünktlich am Gate angekommen, konnten wir endlich durchatmen und uns auf die bevorstehenden 10:30 Stunden Flugzeit freuen. Ein kleiner Moment der Ruhe vor dem großen Abenteuer!

Unser Gepäck kam nach der Landung unversehrt an – eine erste Erleichterung nach der langen Reise. Nach einem kurzen Check durch die Border Patrol war es dann soweit: Wir durften offiziell nach Kanada einreisen.

Die erste Nacht verbrachten wir in einem Hotel, um ausgeruht und ohne Stress am nächsten Tag unser Wohnmobil in Empfang zu nehmen. So starteten wir frisch und voller Vorfreude den ersten Tag in Vancouver.

Nach der Übernahme bauten wir die Bikes zusammen und richteten unser neues Zuhause ein. Die Bikebags haben wir mitgenommen, diese hätten wir auch vor Ort lassen können.


Anderst als bei uns in Europa gibt es in Kanada sehr wenig Bikerack-Hersteller und diese sind nicht so innovativ wie wir diese kennen.
Das Rack hat seinen Zweck erfüllt.

Nach einem Großeinkauf, verbrachten wir den restlichen Tag am Meer und schwammen im Pazifischen Ozean. Ein gemütlicher erster Tag!

Biken in Vancouver – Northshore

In der Nacht begann es zu regnen, und der Wetterbericht hatte für die nächsten zwei Wochen leider keine guten Neuigkeiten parat. Doch davon ließen wir uns nicht abhalten und starteten motiviert in unseren ersten Tag auf den Bikes. Zum Glück war unser Wohnmobil mit einer großen Markise ausgestattet, die uns zumindest einen trockenen Platz zum Umziehen bot – ein Komfort, der sich in den kommenden Tagen als äußerst wertvoll erweisen sollte.

Unser erstes Ziel: Vancouver, genauer gesagt die legendäre Northshore mit den Bergen Cypress Mountain, Mount Fromme und Mount Seymour. Ein riesiges Gebiet mit unzähligen Trails, die für jeden Fahrstil etwas zu bieten haben. Eigentlich könnte man hier locker eine ganze Woche verbringen – da ich beim letzten mal nicht am Mount Seymour war checkten wir diesen aus.

Viele gebaute Features und feinster Downhill – genau mein Ding! Für Teresa hingegen suchten wir ein paar technisch anspruchsvollere Trails, die uns beide gleich am ersten Tag ordentlich gefordert haben. Die Northshore hat wirklich für jeden Geschmack etwas zu bieten, und es war der perfekte Start, um in den Flow zu kommen und gleichzeitig unsere Grenzen auszutesten.

Vancouver Island

Von Vancouver Island war ich bei meinem letzten Besuch nicht ganz so begeistert – viel Cross Country, was nicht ganz meinem Geschmack entspricht. Doch dieses Mal hatten wir Glück: Ein paar Locals empfahlen uns einen Secret Spot, der sich als absoluter Toptipp herausstellte. Dieses versteckte Trailcenter war genau das, wonach ich gesucht hatte – technisch, flowig und einfach ein echtes Highlight der Insel!
Ein paar Drops waren mir für den zweiten Tag noch etwas zu viel.

In Cumberland fanden wir wieder alles, was unser Bikerherz höherschlagen lässt: jede Menge Abwechslung und eine beeindruckend schöne Natur. Der Regenwald zeigte sich dabei von seiner besten Seite – denn im Regen strahlt er eine ganz besondere Magie aus. Es war einfach herrlich, durch diese dichten, grünen Trails zu fahren und die Atmosphäre aufzusaugen. 😊

Sunshine Coast

Auf der Sunshine Coast hatten wir bereits 2019 ein paar unvergessliche Tage verbracht, und auch dieses Mal wurden wir nicht enttäuscht. Die Region hat so viel zu bieten, dass man eigentlich gar nicht alles in einem Besuch entdecken kann.

Drei Trailgebiete stachen für uns besonders heraus – schon damals absolute Highlights, die bis 2024 noch weiter ausgebaut wurden. Die Trails sind abwechslungsreich, kreativ gestaltet und machen einfach unglaublich viel Spaß.

Die MTB-Community in British Columbia ist wirklich beeindruckend – die Leute geben Vollgas, sowohl auf den Trails als auch bei deren Pflege und Erweiterung. Es ist inspirierend zu sehen, wie viel Leidenschaft und Engagement hier in den Sport gesteckt wird!

Besonders hervorheben möchte ich Powell River, den Coast Gravity Park und Roberts Creek. Rund um diese Orte erstreckt sich ein dichtes Netz an Trails, das wirklich alles bietet: von Freeride und Downhill bis hin zu Cross Country – hier kommt jeder auf seine Kosten.

Das Beste daran: Mit einer geschickten Kombination der Strecken kann man den ganzen Tag unterwegs sein, ohne auch nur einen Trail zweimal fahren zu müssen. Diese Vielfalt und die perfekt gepflegten Trails machen die Sunshine Coast zu einem absoluten Traum für Mountainbiker! 🚵‍♂️🌲

Auch abseits der Trails hat die Sunshine Coast einiges zu bieten. An unserem Pausetag nutzten wir die Gelegenheit, um einen historischen Schmugglerpfad zu erkunden, der während der Prohibition genutzt wurde. Die Mischung aus Geschichte und Natur war faszinierend, und es war spannend, sich vorzustellen, wie dieser Pfad damals heimlich genutzt wurde.

Im Inland – Kamloops, Revelstoke, Kelowna

Weiter führte uns die Route ins Inland, wo es ebenfalls ein riesiges Angebot an Bike-Möglichkeiten gibt. Die Auswahl war so groß, dass wir uns entscheiden mussten, wohin es gehen sollte. Da ich die großen Bikeparks bereits kannte und Teresa mehr Wert auf Trails und Landschaft legte, fiel unsere Wahl auf Revelstoke. Auf dem Weg nachRevelstoke änderte sich die Landschaft von Regenwald zu Stepe und Berge.

Sea-to-Sky Valley – Pemberton, Whistler, Squamish

Das Beste kommt bekanntlich zum Schluss: Meine klare Empfehlung ist das Sea-to-Sky Valley – hier schlägt das Herz der Mountainbike-Szene. Es ist nicht ohne Grund das Wahlzuhause vieler Profis!

Unser erstes Ziel in der Region war Pemberton, wo wir direkt auf technischen „Steepshit“ stießen – richtig krasse, anspruchsvolle Strecken, die nicht nur Können, sondern auch Nerven aus Stahl erfordern. Warum man besser nicht gleich zu Beginn der Reise hierherkommt? Ganz einfach: Ein bisschen Einfahren schadet nicht!

Natürlich gibt es auch leichtere, flowigere Trails in der Gegend, aber mal ehrlich – genau für das extreme Zeug sind wir hierhergekommen. Dieses Terrain ist nichts für schwache Nerven, aber für alle, die eine echte Herausforderung suchen, ein absolutes Muss!

Weiter ging es nach Whistler, dort verbrachten wir 4 Tage, einen davon erkundete ich die ruhige Seite von Whistler die Westsidetrails, ohne Gondel. Dort gibt es viele Trails, wenn man dort ist ein MUSS.
Im Bikepark sind so viele Strecken, auch nach 3 Tagen schafft man es nicht alle zu fahren. Neben den Jumplines (Dirt Merchant, A-Line, …) sind die technischen Strecken auch einen Besuch wert. Schwer aufzuzählen welche nicht gut waren!Weiter ging es nach Whistler, wo wir vier Tage verbrachten – ein Highlight der Reise! Einen Tag nutzte ich, um die ruhigere Seite von Whistler zu erkunden: die Westside Trails, ganz ohne Gondel. Diese Gegend ist ein echter Geheimtipp, und die Vielzahl an Trails macht sie zu einem absoluten Muss, wenn man in der Region ist.

Im Bikepark selbst gibt es so viele Strecken, dass man selbst nach drei Tagen nicht alle gefahren ist. Neben den legendären Jumplines wie Dirt Merchant und A-Line sind vor allem die technischen Trails ein Besuch wert. Es ist schwer, einzelne hervorzuheben – eigentlich gibt es dort keine Strecke, die nicht beeindruckt. Auch Bären sind an der Tagesordnung, die laufen dort herum wie Kühe bei uns in Tirol.

Unser letzter Stopp war Squamish, wo wir vier Tage verbrachten. Für mich ist Squamish das Herz der Enduroszene in BC – und das völlig zu Recht. Die Trails hier sind von beeindruckender Qualität, kaum einer ist in schlechtem Zustand oder kaputt. Es ist ein Paradies für jeden, der anspruchsvolle und abwechslungsreiche Trails liebt.

Am ersten Tag nutzten wir ein Shuttle, um ein paar extra Höhenmeter zu sammeln und direkt in die Highlights einzutauchen. An den folgenden Tagen erkundeten wir die Gegend auf ausgedehnten Touren, immer mit einem Ziel vor Augen: die besten Trails zu finden und zu fahren. Squamish hat uns mit seiner Vielfalt, den flowigen & technischen Abfahrten und der grandiosen Natur absolut begeistert.

Ab nach Hause

Alles hat ein Ende, nur die Wurst hat zwei – nach 3,5 Wochen British Columbia fiel es uns schwer, die Heimreise anzutreten. Die tollen Tage, die atemberaubenden Trails und die unvergesslichen Erlebnisse machten den Abschied nicht leicht.

Schweren Herzens packten wir unsere sieben Sachen zusammen, brachten den Camper zurück und machten uns auf den Weg zum Flughafen. Von dort ging es zurück nach Europa – mit müden Beinen, aber auch mit einem Kopf voller Erinnerungen und Geschichten, die uns noch lange begleiten werden.

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thomasbaldermann
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